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4. Februar: Deutschlandpremiere des Thrillers „Mittwoch 04:45“ von Alexis Alexiou. Das griechische Kino ist auf dem Vormarsch. Hellas Filmbox Berlin zeigt von 21.-24.1. einen Überblick über das neueste Filmschaffen aus Griechenland. Im Anschluss kommt ein besonderer Film deutschlandweit in die Kinos, der das Zeug hat, ein großes Publikum zu erreichen.
Familienvater Stelios (Stelios Mainas) liebt Musik und hat seine Berufung gefunden. In Athen betreibt er seinen eigenen Jazz-Club, den er mit viel Hingabe hegt und pflegt – und darüber ein wenig seine Familie vernachlässigt. Um seinen Club zu renovieren, hatte sich Stelios vor einigen Jahren Geld von einem Rumänen geliehen. Als die Finanzkrise Griechenland erreicht, wird auch der Jazz-Club schwer getroffen und Stelios kann seinen Kredit nicht zurückzahlen. Ihm wird klar, dass sein Kreditgeber nicht so harmlos ist wie er es sich gewünscht hat. Der Rumäne gibt ihm einen Tag, um seine Schulden zu begleichen, wenn er den Kredit nicht mit seinem Leben bezahlen möchte. Immer tiefer gerät Stelios in die Unterwelten der Finanzkrise, die bald seine gesamte Existenz bedroht. Nur noch ein paar Stunden bleiben ihm, um sein Leben und seine Familie zu retten.

In der Filmsprache eines Kriminalthrillers erzählt MITTWOCH 04:45 die Geschichte eines desillusionierten, griechischen Unternehmers, dessen Ziele und Erwartungen, dessen Hoffnungen und Ambitionen umschlagen in Frustration und Selbstzerstörung. Mit einem bitteren, satirischen Humor wirft MITTWOCH 04:45 einen modernen Blick in die tiefenpsychologische Verfasstheit des homo oeconomicus mitten in einer der fundamentalsten wirtschaftlichen Krisen in der Geschichte des Kapitalismus: die Wirtschaftskrise in Griechenland in den 2010er Jahren. Der Unternehmer Stelios erlebt das Ende seines wirtschaftlichen und familiären Modells in einer Zeit, in der mit der wirtschaftlichen Stabilität auch die zivilgesellschaftlichen Fundamente auseinanderbrechen. MITTWOCH 04:45 ist daher nicht nur ein Film über die verlorenen Träume eines Geschäftsmannes, sondern porträtiert die kollektive Psyche einer Nation, die wie keine andere zur offenen Wunde der europäischen Idee wurde.

Athen ist eine untypische europäische Metropole, ihre Agonie und fiebrige Paranoia ist bisher filmisch kaum jemals sichtbar geworden. Athen ist reich an Widersprüchen in seiner labyrinthartigen Architektur, die sich von den lärmigen Innenbezirken bis hin zur desolaten Peripherie erstreckt. Athen ist ein unerforschtes filmisches Terrain.
Alexis Alexiou: Drehbuchautor & Regisseur
Alexis Alexiou ist 1976 geboren und machte seinen Abschluss in Physik an der Universität in Athen. Im Anschluss studierte er Film in Griechenland. Er schrieb das Drehbuch und führte bei 4 Kurzfilmen Regie, bevor sein Debütfilm Tale 52 (Istoria 52) in 2008 bei mehreren Filmfestivals, unter anderem in Rotterdam und Toronto. Beim SITGES Film Festival gewann der Film den Preis für das beste Drehbuch.
Stelios Mainas: Stelios
Stelios Mainas schloss 1982 sein Studium an der Filmschule ab, und arbeitet seitdem als Theater-, Kino- und TV-Schauspieler. Seine erste Rolle bekam er 1984 in dem Film „Loafing and Camouflage“. Die Comedyserie „Oi Men Kai Oi Den“ und der Film „Valkanisateur“ (1998) machten ihn in Griechenland berühmt. Er war ebenfalls in den Filmen „Hard Goodbyes: My Father“ (2002) und „A Touch of Spice“ (2003) zu sehen.

Adam Bousdoukos: Der Fahrer
Adam Bousdoukos wurde am 25. Januar 1974 in Hamburg, Deutschland geboren. Er ist Schauspieler und Drehbuchautor, und bekannt für seine Rollen in Fatih Akins „Soul Kitchen“ (2009), „Gegen die Wand“ (2004) und „Kurz und Schmerzlos“ (1998).
Mimi Branescu: Der Rumäne
Mimi Branescu wurde 1974 in Rumänien geboren und ist Schauspieler und Drehbuchautor. Er war in den Filmen „Childs Pose“ (2013), „Tuesday“, „After Christmas“ (2010), „Boogie“ (2008) und „The Death of Mr. Lazarescu“ (2005) zu sehen.

Text und Fotos: Neue Visionen Filmverleih
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Kalimera, die Rezension in der ZON ist super . Uns hat der Film ein wenig an die Regie von Tarantino-Filmen erinnert. Der Film ist sehr bleihaltig.
Tiefschwarze Nacht in Athen
Ein Thriller aus dem Epizentrum der Krise: Ein Grieche hat 32 Stunden Zeit, das Geld zu besorgen, das er schuldet. Und keinen interessiert, wie es dazu kam.
https://www.zeit.de/kultur/film/2016-02/mittwoch-4-45-alexis-alexious-film
vg, kv
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