Die griechische Tragödie

Publikation von Nikos Chilas und Winfried Wolf

Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: Ελληνικά (Griechisch)

17. und 18. März 2016: “Die griechische Tragödie”, Publikation von Nikos Chilas und Winfried Wolf, auf der Leipziger Buchmesse. Es wird Zeit für eine Rückschau auf die Ereignisse der letzten beiden Jahre und dafür, einen Bogen in die griechische und europäische Geschichte zu schlagen. Den beiden erfahrenen Journalisten gelingt die Einordnung in größere politische und wirtschaftliche Zusammenhänge, die viele Entwicklungen unter einem anderen Licht beleuchten.

Donnerstag, 17. März 2016
um 12.00 Uhr

auf der Leipziger Buchmesse, Forum Sachbuch Halle 5, Stand C200

Freitag, 18. März 2016
um 15.00 Uhr
auf der Leipziger Buchmesse, Die Bühne, Halle 5, Stand E406

Viele haben mitgefiebert – am 25. Januar 2015, als die Wahlergebnisse in Griechenland einen Erdrutschsieg für Syriza verkündeten. Viele haben mitgestritten – im Frühjahr 2015, als Alexis Tsipras und Yanis Varoufakis medienwirksam die zerstörerische Politik der Troika anprangerten. Viele haben mitgelitten – am 5. Juli 2015, als es im griechischen Referendum das überwältigende OXI („Nein“) gab und als in den Tagen danach Schäuble, Juncker, Dijsselbloem & Co. dennoch ihre Erpressungspolitik durchsetzen konnten.

Und heute? Nach der Kapitulation von Tsipras und Syriza? Nach dem Ja der Syriza-Mehrheit im Verbund mit den alten Parteien für ein drittes Memorandum? Nach dem 20. September 2015 mit dem neuerlichen Wahlerfolg einer erheblich veränderten Syriza?

Die Autoren Nikos Chilas und Winfried Wolf stellen die aktuelle griechische Tragödie, die mit der Durchsetzung des EU- und IWF-diktierten Austeritätsprogramms noch lange nicht beendet ist, in einen historischen Kontext. Sie spüren den deutsch-griechischen Beziehungen bis ins Jahr 1941 nach, als die Wehrmacht das Land besetzte. Griechischen Forderungen nach Reparationszahlungen und Wiedergutmachung wichen Bonn und Berlin beharrlich aus; und als 2001 eine Athener Gerichtsvollzieherin mit einem höchstgerichtlich bestätigten Urteil vor dem griechischen Goethe-Institut auftauchte und die Einrichtung konfiszieren wollte, intervenierte Deutschland politisch dagegen.

Die griechische Tragödie Cover

In der Geschichte der Europäischen Union gibt es einige wuchtige Marksteine. Römische Verträge, Europäisches Währungssystem, Euro-Einführung, Osterweiterung. Doch die Erfahrung im Jahr 2015, als einem EU-Land die Souveränität abgesprochen wurde, stellt den vielleicht wichtigsten Einschnitt in der 60-jährigen Geschichte der europäischen Einigung dar. Und zwar in dreifacher Hinsicht: Erstens geschichtlich – hinsichtlich der Beziehungen Griechenlands zum restlichen Europa. Zweitens ökonomisch – hinsichtlich der Zuspitzung der Eurokrise und der auf die Spitze getriebenen Austeritätspolitik. Und drittens politisch – hinsichtlich der Bedeutung der griechischen Erfahrung für die europäische Linke.

Die Autoren

Nikos Chilas, geboren 1944, war jahrelang Korrespondent des griechischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks ERT in Deutschland und Österreich. Seit 2009 berichtet er für die griechische Tageszeitung „To Vima“.

Winfried Wolf, geboren 1949 in Horb am Neckar, studierte Politikwissenschaften in Freiburg und Berlin. Von 1994 bis 2002 war er Mitglied des deutschen Bundestags. Chefredakteur von „Lunapark21 – Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie“. Im Promedia Verlag sind von ihm bisher erschienen: „Verkehr.

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