Mnéme – Holocaust in Thessaloniki

Film der Deutschen Schule Thessaloniki: Vorführung am Samstag, 4. März 2023, 12:00 Uhr im Saal Tonia Marketaki am Hafen von Thessaloniki

Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: Ελληνικά (Griechisch)

Der Film Mnéme der Deutschen Schule Thessaloniki (DST) hat es zum 25. Dokumentarfilmfestival von Thessaloniki geschafft! In der Kategorie NextGen: Bildungsdokumentationen für die neue Generation ist Mnéme unter der Regie von Yiorgos Alexakis einer von 61 griechischen Dokumentarfilmen, die für das Festival ausgewählt wurden.

Schriftzug

Mnéme ist als Beitrag zum Wettbewerb „Erinnern für die Gegenwart“ der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen beim Auswärtigen Amt (ZfA) entstanden. In der AG Holocaust in Thessaloniki recherchierten seit Oktober 2019 elf Schülerinnen und Schüler der DST zu Biographien jüdischer Holocaust-Opfer in Thessaloniki. Sie führten Gespräche mit Historikern und VertreterInnen aus Politik und verschiedenen Institutionen in Thessaloniki.
Ziel der Arbeitsgruppe war einerseits, etwas über das Schicksal der vielen jüdischen Mitglieder der Schulgemeinschaft bis 1933 an der Deutschen Schule herauszufinden, und die Geschichte der DST bis 1944 zu beleuchten. Andererseits sollten aktuelle Perspektiven der Erinnerungskultur an den Holocaust in Thessaloniki und im Rahmen des deutsch-griechischen Verhältnisses untersucht werden.

auf Treppe
© Alexakis, Preftitsi, Stier

Ursprünglich war eine Studienfahrt nach Krakau und Auschwitz im Frühjahr 2020 geplant, die nach Ausbruch der Corona-Pandemie aber abgesagt werden musste. Dank der Verlängerung des Wettbewerbs durch die ZfA konnte im Frühjahr 2021 die Arbeit am Dokumentarfilm begonnen werden. Die Schülerinnen und Schüler haben im Schuljahr 2020/21 Fragen für alle InterviewpartnerInnen ausgearbeitet. Unter der Regie von Yiorgos Alexakis wurden dann im Mai und Juni 2021 Aufnahmen in der Stadt gemacht und die Interviews geführt.
Im Rahmen dieses Projekt haben sich wertvolle deutsch-griechische Freundschaften unter den SchülerInnen, den betreuenden Lehrkräften und den Filmschaffenden ergeben. Ganz zu schweigen von den interessanten Begegnungen zwischen allen am Film Beteiligten, die man im Streifen selbst miterleben kann. Das ganze Projekt war ein großer Glücksfall, denn zusätzlich zu allem organisatorischen Aufwand, mussten die Beteiligten gegen die Widrigkeiten der Corona-Zeit ankämpfen, die solch ein Projekt zeitweise als fast unmöglich erscheinen ließen. Aber es hat geklappt, der Dokumentarfilm wurde am 27.01.2022 im Rahmen des Internationalen Holocaust Gedenktages in der DST uraufgeführt.

© Alexakis, Preftitsi, Stier

Offizieller Trailer hier
Mnéme auf der Homepage der DST hier
Das Programm des Festivals als PDF hier
Auf der Homepage des Festivals gibt es einen direkten Link in griechischer und englischer Sprache zum Film hier
Darüber hinaus kann man sich online während des Festivals vom 2. bis zum 12.3. innerhalb Griechenlands für eine Gebühr von 3€ den Film anschauen.

poster

Mitwirkende
Interviewpartner: Jolanda Papathanasopoulou (ehemalige Gymnasiarchin der DST), Yannis Boutaris (ehemaliger Bürgermeister von Thessaloniki), Andreas Bouroutis (Historiker), Alexander Viering (kommissarischer Schulleiter der DST), Georgios Antoniou (Historiker), Maria Sarigiannidou (Generalsekretärin des DGJW), Sibylla Bendig (Generalkonsulin in Thessaloniki), Michael Roth (Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt), Lazaros Sefiha (stellvertretender Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde) und Hella Matalon (Tochter des Auschwitz- Überlebenden Heinz Kounio).
DST-Team: Tasos Lafioniatis (10a), Vangelis Topalidis (10a), Arsenis Achyropoulos (11a), Makis Chatzistefanidis (11a), Filio Gargani (11a), Georgina Simopoulou (11a), Marianna Achyropoulou (12a), Lilika Apostolakaki (12b), Georg Kallitsis-Arrizubieta (12a), Alexandra Gkatzoli (12b), Elpida Topalidi (12a) – mit Unterstützung der AG-LeiterInnen Maria Anthopoulou, Christina Preftitsi und Michael Stier.

Text: AG Holocaust in Thessaloniki. Redaktion: A. Tsingas. Fotos: Yiorgos Alexakis, Christina Preftitsi, Michael Stier.

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1 Gedanke zu „Mnéme – Holocaust in Thessaloniki“

  1. Als ehemaliger Lehrer an der DS Thessaloniki in den Jahren 1973 bis 79 bin ich am Umgang der Schule mit dem dunklen Kapitel des Holocaust in Thessaloniki sehr interessiert. Es wurde in den Jahren, in denen ich Deutsch und Kunst unterrichtete, damals noch im alten Schulhaus an der Wasilissis Olgas 66, eher schamhaft ausgeblendet oder übergangen als gründlich bearbeitet.
    Im freiwilligen Arbeitskreis Kunst haben wir uns mit den klassizistischen Villen, oft aus ehemaligem jüdischen Besitz, befasst, von denen nach dem Erdbeben von 1978 viele zum Abriss freigegeben wurden. Ich redigierte damals die Jahresberichte der Schule. Auf dem Umschlag und auf den Seiten 9 und 25 des Jahresberichts über die Jahre 1977/79 sind jeweils Federzeichnungen nach solchen Villen abgebildet, von Nikos Papachristu 9b, Gregor Athanassiou 10b und Elena Trewediu 10b.
    Leider ist der Kontakt zur Schule nach meinem Ausscheiden bald abgerissen. MF

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