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Am 26. März geht die Veranstaltungsreihe “Zyprische Miniaturen” in die dritte Runde. Diesmal überrascht uns Georgea Solomontos von der Kulturabteilung der Botschaft von Zypern mit der Multi-Media-Performance NARZISS – 3 DARSTELLER UND EIN ILLUSTRATOR im TAK Theater AUFBAU HAUS am Moritzplatz um 20 Uhr. Inspiriert durch den Mythos des Narziss und Platons „Symposium“ erfolgt eine visuelle Erkundung narzisstischen Verhaltens und moderner (Sehn-) Süchte: Was ist wahre Schönheit? Muss Schönheit gerechtfertigt werden? Ist Schönheit eine Abfolge von Mustern und Symmetrien?
– George Rodosthenous, Regie
– Michalis Christodoulou, Live Illustrationen
– Dimitrios Biniaris, Musikauswahl
– Darsteller: Lauren Jackson, Thanos Chronis, Andreas Phylactou
Veranstaltungsort: TAK Theater im Aufbau Haus, Prinzenstr. 85 F am Moritzplatz, 10969 Berlin-Kreuzberg
EINTRITT: 10 €, ermäßigt 7 €
Benefizveranstaltung für die McDonald´s Kinderhilfe Stiftung Berlin
Kartenbestellung TAK:
online Verkauf: www.tak-berlin.de, gebührenfreier Vorverkauf: Galerie Kai Dikhas im Aufbau Haus, Prinzenstr. 85 D, 10969 Berlin (Mi – Sa 12:00 – 18:00)
Reservierung: Tel. 030 343 912 91, Email: karten@tak-berlin.de, Die Abendkasse öffnet 1 Std. vor der Veranstaltung.
Veranstalter: Kulturabteilung der Botschaft der Republik Zypern in Deutschland
Kontakt: kulturattache@botschaft-zypern.de
KOMMENTAR DES REGISSEURS :
Die Arbeit an Narziss
Unser Wunsch, den anderen zu sehen, unser Voyeurismus, diktiert die Bedingungen der Aufführung. Seine Rolle ist sicherlich kathartisch und auf diese Weise vielleicht sogar positiv. Aber es ist auch eine Reflexion der mangelnden Bereitschaft zum direkten Blick auf uns selbst. Man könnte das Verhältnis Schauspieler – Zuschauer fast als eines zwischen Voyeur und Exhibitionist bezeichnen, in dem der Narzissmus sowohl vermittelt als auch überträgt. (Filipovic 2003: 76)
Unser Ansatz bei der Arbeit an Narziss (2014) ist die Erforschung narzisstischen Verhaltens und seiner Bedeutung in der heutigen Gesellschaft. Noch vor kurzem waren wir dem Solipsismus ausgesetzt, bestimmt durch die Routine unserer Tagesabläufe und die Notwendigkeit, uns in bestimmter Weise zu verhalten. In dieser Hinsicht kann die Art, wie wir von anderen gesehen werden, die Art und Weise ändern, in der wir uns präsentieren. Diese Beziehung kann auch auf der Bühne reflektiert werden, indem die Darsteller die Realität der Zuschauer spiegeln: ihre Sorgen, Ängste und ihre Wünsche.
Was mit der Arbeit eines Zeichners beginnt, mit einem echten Illustrator und drei Darstellern, verwandelt sich allmählich in eine Multi-Media-Performance: Der Illustrator empfängt und verarbeitet die visuelle Erzählung durch seine Neuinterpretation des Mythos von Narziss. Wir erkunden die Beziehung zwischen dem Künstler und seinem Publikum und konzentrieren uns auf Momente, in denen das Modell von seinem Maler betrachtet wird, der Schauspieler von seinem Regisseur, das Objekt der Begierde von dem, der es begehrt.
Wir sezieren die emotionalen Umwälzungen und persönlichen Traumata, die Neigung zu Schönheit und das intensive Bedürfnis von Narzissten, angebetet zu werden. Und wir setzen sie in Beziehung zu zeitgenössischen Fällen der Selbstverehrung von Prominenten, Künstlern und Sportlern. Dabei assoziieren wir die Bilder und die Poesie aus Platons „Symposium“ seine durchgehende Schmährede auf die Liebe und Schönheit. Dadurch, so hoffen wir, erfahren wir mehr über uns selbst, die Menschen um uns herum und wie wir sie und uns wahrnehmen.
Fotos: Gregory Giakis, www.ellmon.de
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