Greek Writers@Berlin – Teil I

Birgit Kreipe und Vasileia Oikonomou im Literaturhaus Lettrétage

Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: Ελληνικά (Griechisch)

Ein aufregender literarischer Herbst in Berlin kündigt sich an: diablog.eu organisiert die dreiteilige Lesereihe „Greek Writers@Berlin“, mit Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Kommen Sie zur Auftaktveranstaltung am 19. September 2019 um 20 Uhr mit den Lyrikerinnen Birgit Kreipe und Vasileia Oikonomou, moderiert von der Mitgründerin des Verlagshauses Berlin Andrea Schmidt, und erfahren Sie mehr über die griechisch-deutsche Literaturszene. Die Bar im Literaturhaus Lettrétage (Mehringdamm 61, 10965 Berlin-Kreuzberg) ist für Sie geöffnet, wir feuen uns auf Ihren Besuch! Weitere Veranstaltungen folgen am 14. Oktober mit den Performerinnen Margarita Tsomou und Vassileia Stylianidou sowie am 21. November mit den Romanciers Christos Asteriou und Andreas Schäfer.

Die Lesereihe „Greek Writers@Berlin“ bildet eine Fortsetzung des Projekts Syn_Energy Berlin_Athens, das 17.- 20. Oktober 2018 in der Lettrétage stattfand. Über 20 Teilnehmer*innen aus beiden Sprachräumen waren zu dem viertägigen griechisch-deutschen Literatursymposium eingeladen, um sich in Text und Diskussion zu begegnen. Im April 2019 reiste Syn_Energy mit Lyriker*innen ans Goethe Institut Athen und kehrt im Herbst wieder nach Berlin zurück, um mit “Greek Writers@Berlin” unterschiedliche Formen und Genres zu erschließen: Lyrik, performatives Schreiben und Prosa.

Flyer Greek Writers@Berlin

Zwei Lyrikerinnen aus Berlin und Athen begegnen sich in Kreuzberg. Die Athenerin fragt sich nach dem, was übrigbleibt, wenn man subtrahiert oder wenn man abstrahiert. Im Griechischen ist es dasselbe Wort. Die Berlinerin fragt sich, ob sich die Sprache der Kindheit und Jugend in Körper- oder Baummetaphern verwandeln kann. Ihr letzter Band heißt „Soma“ (das griechische Wort für: Körper).

Kleine Alltäglichkeiten werden bei Vasileia Oikonomou zu philosophischen Metaphern, bei Birgit Kreipe werden Pferde zu Wolken und Daphne zu einem Birkenmädchen. Ihre Tätigkeit als Psychotherapeutin hinterlässt sprachliche und gedankliche Spuren.

Beide destillieren die Wirklichkeit bis auf einen letzten, glasklaren Tropfen, bei beiden gerinnen Gefühle zu Gedankenbildern. Beide geben uns Rätsel auf. Gelegenheit für Moderatorin Andrea Schmidt, mit den Autorinnen auf eine Reise durch Raum, Zeit und Sprache zu gehen.

Portrait einer blonden Frau
Birgit Kreipe, ©Renate von Mangoldt

Birgit Kreipe, in Hildesheim geboren, studierte Psychologie und Germanistik. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Gedichte erschienen zuletzt in: „Spitzen. Fanbook. Hall of Fame.“ (Suhrkamp, 2018),  „Aus Mangel an Beweisen“ (Wunderhorn, 2018) und im „Jahrbuch der Lyrik“ (2019). Ihre Gedichte wurden u.a. mit dem Irseer Pegasus 2014 ausgezeichnet. Bisher erschienen sind  „wenn ich wind sage, seid ihr weg“ (fixpoetry, 2010), „schönheitsfarm“ (Verlagshaus J. Frank, Berlin 2012) und  „SOMA. Gedichte“, (kookbooks, Berlin, 2016).

Portrait einer dunkelhaarigen Frau
Vasileia Oikonomou, ©Sophie Lochet

Vasileia Oikonomou, 1983 in Athen geboren, lebte 2017-2019 in Berlin.  Mit ihrem ersten Gedichtband (Govostis, 2015) wurde sie für zwei renommierte Nachwuchspreise nominiert. Ihre Texte spiegeln menschliche Beziehungen und Emotionen, ihr Lebensumfeld in Berlin und eine Auseinandersetzung mit der Tradition wider. Als Einzeltitel erschienen sind  „To ypoloipo tis afairesis“ (Govostis, Athen 2015) und „Efimera Zoa“ (Thraka, Larissa 2019).

Portraet einer dunkelhaarigen Frau
Andrea Schmidt, ©Hans Praefke

Andrea Schmidt lebt und arbeitet als Verlegerin, Typografin und Dozentin in Berlin. Seit 2005 führt sie zusammen mit Johannes Frank und Dominik Ziller das Verlagshaus Berlin – ein Independentverlag für Gegenwartslyrik und Illustration. Sie ehrt als Dozentin und Gastprofessorin Typografie und Designtheorie u. a. an der UdK Berlin und der CAA Hangzhou (China), ab 10/2019 als Professorin für Typografie an der HBK Braunschweig.

Der organisatorische Träger dieser Projekte, der gemeinnützige Verein Diablog Vision e. V., ist aus dem zweisprachigen Kulturportal www.diablog.eu, deutsch-griechische Begegnungen hervorgegangen. Seit 2014 macht sich eine Gruppe von Autor*innen und Übersetzer*innen für die Vermittlung zeitgenössischer Kultur im deutsch- und griechischsprachigen Raum stark. Übersetzungen, Interviews, Reiseberichte und Artikel machen Inhalte in beiden Sprachen zugänglich und schlagen eine Brücke zwischen Mentalitäten und Lebensentwürfen. Seit 2017 initiiert Diablog Vision e. V., über den Online-Bereich hinaus Veranstaltungen im In- und Ausland.

Text: diablog.eu. Fotos: Sophie Lochet, Renate von Mangoldt, Hans Praefke.

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