A Blast – Ausbruch

Spielfilm von Syllas Tzoumerkas

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Deutschlandpremiere des Spielfilms A BLAST – AUSBRUCH von Syllas Tzoumerkas 9. bis 13. April in Köln, Bonn, Münster, Berlin und Hamburg: Bis gestern noch versuchte Maria eine gute Mutter, eine liebevolle Ehefrau und eine verantwortungsbewusste Tochter zu sein. Jetzt bricht sie aus. Heute Abend, wenn die Sonne untergegangen ist, wird alles, was ihr jemals wichtig war, in Scherben liegen. Den Trailer zum Film finden Sie hier.

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Maria rast in ihrem donnernden Geländewagen über eine Autobahn irgendwo in Griechenland. Sie ist allein. Hinter ihr liegen eine Insel in Flammen und ein Koffer voller Geld. Vor ihr, die hoffnungslose Weite der Straße. Nichts kann ihre wilde, immer schneller werdende Fahrt stoppen. Erst gestern war sie noch fürsorgliche Mutter, liebende Ehefrau und verantwortungsbewusste Tochter.Doch heute hat sie genug: Sie hat den Entschluss gefasst, alles, worum sie gekämpft hat, aus ihrem Leben zu verbannen.

Marias dramatische Geschichte, ihr Weg bis zum Ausbruch aus ihrem bisherigen Leben wird durch Fragmente der Gegenwart erzählt, die eng mit ihrer Vergangenheit verwoben sind und zugleich ein schillerndes und auch sehr verstörendes  Bild des gegenwärtigen Griechenland zeichnen.

Premieren- und Previewtermine in Anwesenheit des Regisseurs Syllas Tzoumerkas und der Hauptdarstellerin Angeliki Papoulia

KÖLN: Donnerstag, 09. April 2015, 20:00 Uhr, Off Broadway

BONN: Freitag, 10. April 2015, 21:00 Uhr, Brotfabrik

MÜNSTER: Samstag, 11. April 2015, 18.30 Uhr, Cinema

BERLIN: Sonntag, 12. April 2015, 20:00 Uhr, Hackesche Höfe

HAMBURG: Montag, 13. April 2015, 19:00 Uhr, 3001 Kino

Marias Leben wird von der permanenten Dominanz ihrer Familie bestimmt. Dahinter verbergen sich eine funktionalisierte und seelenlose Sexualität, lebenslange Lügen und finanzielle Schulden, die nur durch ein Feuer, einen kriminellen Akt freigelegt werden können. Ebenso brutal wie ehrlich folgt A BLAST kompromisslos seiner Antiheldin, während sie verzweifelt versucht, ihr Leben zurück zu erobern, das ihr von einer überpräsenten Mutter, einer einfältigen, aber fordernden Schwester, einem immerzu abwesenden Ehemann und einem feindseligen Land genommen wurde.

In dieser griechischen Gegenwartsgeschichte, die aktueller ist denn je, gehen das Absurde und Tragische zwischen den Menschen Hand in Hand und eine kaum sichtbare Zartheit und Sehnsucht versteckt sich hinter der schrecklichen Realität.

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A Blast – Ausbruch, ©Real Fiction Film

Regiekommentar

A BLAST spielt in den turbulenten Jahren nach dem Zusammenbruch der griechischen Wirtschaft und erzählt von der Ernüchterung und Radikalisierung einer ganzen Generation.

Maria beginnt ihr Leben als Erwachsene mit den besten Absichten und dem festen Willen, alle Probleme zu meistern, doch zehn Jahre später zeigen sich Risse in ihrer Welt, egal wohin sie schaut. Nicht bereit, sich mit einem Leben abzufinden, in dem ihre Fürsorge unerwidert bleibt, ihre Würde verloren geht und ihr Lebenswille gebrochen wird, greift Maria an.

Sie attackiert sich selbst, ihre Vergangenheit, die Menschen die sie liebt, ihr Land und die Wahrnehmung ihres Geschlechts in einem gnadenlosen Kampf, um die Wahrheit in sich selbst und um sie herum zu finden.

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A Blast – Ausbruch, ©Real Fiction Film

Der Film

A BLAST ist Syllas Tzoumerkas zweiter Spielfilm nach HOMELAND, dem von Kritikern gefeierten Debüt, welches seine Premiere 2010 bei der Critics’ Week beim Filmfestival in Venedig feierte, an zahlreichen Festivals (Gotheborg, Istanbul, Karlovy Vary, Era New Horizons, etc.) teilgenommen und 5 Preise der Hellenic Film Academy erhalten hat.

Der von Maria Drandaki, Titus Kreyenberg, Ellen Havenith und Jeroen Baker, produzierte Film erhielt bereits in der frühen Entwicklungsphase den Eurimages Coproduction Development Award beim Cinelink Forum des Sarajevo IFF 2012.

Angeliki Papoulia, die Hauptdarstellerin aus DOGTOOTH und ALPS und Mitbegründerin der innovativen Theatergruppe Blitz spielt im Film die Rolle einer Frau, die den Entschluss fasst, ihr Leben zu sprengen, um einen neuen Sinn in ihrer Existenz zu finden.

Die Musik stammt vom Avantgarde Musikkollektiv drog_A_tek, das in seiner zweiten Zusammenarbeit mit Syllas Tzoumerkas nach dem preisgekrönten HOMELAND die Musik komponiert und eingespielt hat.

A BLAST ist eine griechisch-deutsch-niederländische Koproduktion.

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A Blast – Ausbruch, ©Real Fiction Film

Syllas Tzoumerkas

Syllas Tzoumerkas wurde in Thessaloniki geboren. Er studierte Theater, Regie und Schauspiel in Athen, Utrecht und New York. Erste Erfolge feierte er mit dem Dogma-ähnlichen Kurzfilm THE DEVOURING EYES, der in der Competition der Sektion Cinefondation beim Cannes Film Festival 2001 lief und den Jury Preis beim Karlovy Vary IFF gewann.

Nach der Mitarbeit an TV-Dokumentationsreihen zu politischen Themen, sowie Geschichte und Literatur des 20. Jahrhunderts, führte er Regie bei seinem vielgelobten Spielfilmdebüt HOMELAND, einer rauen Geschichte über eine Familie und ein Land im freien Fall. HOMELAND hatte seine Weltpremiere bei der Venice Critics’ Week 2010 und nahm an zahlreichen internationalen Film Festivals teil (Tallinn Black Nights, Göteborg, Istanbul, Karlovy Vary, Era New Horizons, Mar del Plata etc.). 2011 gewann er 5 Awards der Hellenic Film Academy (darunter Bester Regisseur). Sein zweites Spielfilmprojekt, A BLAST, erhielt den Eurimages Coproduction Development Award beim Cinelink Forum des Sarajevo IFF 2012.

Fotos: A Blast – Ausbruch, ©Real Fiction Film

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2 Gedanken zu „A Blast – Ausbruch“

  1. Ich habe die preview in Hamburg besucht. Sehr schwere kinokost! Die Geschichte der Maria geht mir bis heute nicht aus dem Kopf.
    Allerdings hätte ich mir in dem belastenden Film einige leichtere Szenen gewünscht, wie z.b. Maria ins internetcafe geht und sich pornofilme anschaut, während sie von den anwesenden ausschließlich männlichen asiatischen Besuchern bestaunt wird. Bei dieser Szene könnte ich schmunzeln. Sonst wär ich während des ganzen Films nur angespannt.

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