Eine Frau in den Kriegswirren

Das Tagebuch einer Deutsch-Engländerin in Griechenland 1939-1945

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Stella Reader (1917-1997), eine Deutsch-Engländerin, heiratete kurz vor dem Zweiten Weltkrieg den Griechen Giorgos Zervos und wohnte mit ihm zwischen 1940 und 1944 in Athen, wo sie drei Kinder zur Welt brachte. Sie bangte um ihre Angehörigen – sowohl in London als auch in Berlin – und führte Tagebuch von August 1939 bis Juni 1951, geschrieben auf einer Schreibmaschine der amerikanischen Marke Underwood mit französischer Tastaturbelegung.

Als Tochter einer wohlhabenden Familie und als Ehefrau eines griechischen Industriellen – der im Tagebuch als „G.“ erscheint und mit dem sie sich übrigens nur auf Französisch unterhielt – gehörte Stella zu den Privilegierten ihrer Zeit. Während der deutschen Besatzung half sie ehrenamtlich in Athener Suppenküchen aus und trug dazu bei, Solidaritätsnetzwerke über soziale Schranken hinweg aufzubauen.

Der jüngere Sohn der Autorin (Jahrgang 1944) hatte das Tagebuch 1991 in englischer Sprache herausgebracht und trug es an Dr. Valentin Schneider heran, Historiker mit dem Fachgebiet Zweiter Weltkrieg, um über diesen Weg einen deutsch- bzw. griechischsprachigen Verlag zu finden, der an diesem äußerst spannenden Augenzeugenbericht Interesse hätte.

diablog.eu bringt zwei Ausschnitte aus dem Tagebuch von Stella Reader Zervos:

– 12. Januar 1942 bis 23. März 1942,
–   7. April 1944 bis 12. Juni 1944.

Montag, 12. Januar 1942

Kälte und Hunger fordern unter der Bevölkerung ihren Tribut. Die städtischen Behörden haben in den meisten Athener Bezirken Küchen eingerichtet, in denen die Leute eine warme Mahlzeit bekommen können. Die Fenster unserer Wohnung schauen zur Straße auf die Ausgabestelle auf dem nahegelegenen kleinen Platz und auf die Warteschlange der hungrigen Menschen, die sich mit ihrem Essgeschirr, meist Blechdosen, dort anstellen. Aber was sie bekommen, reicht vorne und hinten nicht; danach klingeln sie noch an den Türen der umliegenden Häuser. Heute Morgen klopfte eine Frau mit einem Säugling und zwei Kindern am Dienstboteneingang und drängte sich förmlich herein, um etwas Kleidung zu bekommen. Selbst danach wollte sie nicht wieder gehen. Als die vier irgendwann dann weg waren, fanden wir den Säugling an der Straßenecke auf dem Gehsteig liegen. Lisa hob ihn auf und rannte der Mutter hinterher; „Das Baby lebte kaum noch“, sagte sie hinterher, „es war stumm und kalt.“

Frauenporträt
Stella Reader Zervos ©Archiv Reader

Samstag, 24. Januar 1942

Heute hat Vater Geburtstag. Ob er noch am Leben ist? Hat er die Luftangriffe auf London überlebt? Der Kampf in Nordafrika geht weiter. Die Briten haben die Kyrenaika zum zweiten Mal eingenommen. Die Sonne kam heraus und es ist ein milder Tag – der Frühling ist im Vormarsch. Aber immer mehr Menschen sterben den Hungertod; im Schnitt sollen es täglich an die fünfhundert sein. Oft sieht man Leichen auf dem Bürgersteig liegen; ich gewöhne mich nach und nach daran, über sie hinweg zu steigen. G. sagt, dass städtische Angestellte bei Tagesanbruch mit Holzkarren herumgehen und die Leichen einsammeln. Mit Erleichterung hörten wir diese Woche, dass zwei Schiffe in Piräus angelegt haben, die vom Internationalen Roten Kreuz aus Schweden mit Weizen und anderen Nahrungsmitteln für die hungernde Bevölkerung entsandt wurden. Aber Deutsche und Italiener haben darauf bestanden, einen Teil davon für sich einzubehalten – für die Griechen ist schließlich weniger als die Hälfte übrig geblieben.

Dienstag, 3. Februar 1942

G. und ich waren heute Abend im Kino. Es war ein ziemlich guter italienischer Film, auch wenn ich bei den griechischen Untertiteln nicht so ganz mitkam. Als wir zur Sperrstunde um 22 Uhr nach Hause zurückkehrten, lag auf der Schwelle der Haustür ein Säugling, ein neugeborenes Mädchen. Ein Zettel am fadenscheinigen Tuch, in das es gewickelt war, besagte, es sei noch nicht getauft. In der Küche kuschelte Lisa mit dem Mädchen am Holzofenherd und versuchte, ihm etwas warme Milch einzuflößen, damit es mit dem Weinen aufhöre, und legte es dann zum Schlaf in Kostas´ Kinderwagen.

Mittwoch, 4. Februar 1942

Heute Morgen rief ich bei G.’s Mutter an, um ihr vom Säugling zu erzählen. Danach kam sie sofort bei uns vorbei. G. war schon zur Arbeit gegangen, also besprachen wir zwei gemeinsam, was zu tun sei. Als ich den Vorschlag machte, den Säugling zu behalten, war sie entsetzt und bat mich, nicht einmal einen Gedanken daran zu verschwenden, da ich noch jung sei und auf jeden Fall weitere eigene Kinder haben würde. Deshalb machte ich mich mit Lisa auf den Weg zum Findelhaus des Roten Kreuzes. Säuglinge werden hier täglich abgegeben, sagte man uns, es mache keinen Sinn, nach ihren hungernden Müttern zu suchen. Die Schwestern kümmerten sich um so viele Kinder, wie sie nur könnten. Einige von ihnen kämen zu Pflegeeltern oder würden adoptiert. Ich ließ etwas Milchgeld für das Kind da und versprach wieder zu kommen. Auf dem Heimweg sahen wir Kinder in der Nähe einer Mülltonne im Rinnstein sitzen und an verdreckten Orangenschalen zupfen. Sie waren bis auf ein paar Lumpen nackt; zu sehen waren ihre hervorstehenden Rippen und aufgeblähten Bäuche, Anzeichen extremen Hungers. Den meisten waren die Haare ausgefallen. Wir eilten nach Hause und ich schickte Lisa mit Essen und Brot zu den Kleinen zurück. Wir alle müssen helfen, so viele Kinder wie nur möglich zu retten. Die Menschen verzweifeln langsam am Überlebenskampf. Viele Ex-Militärs und Studenten sind untergetaucht, um sich den Andartes (den griechischen Partisanen) anzuschließen, die sich zusammen mit ehemaligen Gesetzlosen in den Bergen verstecken. Dort gibt es reichlich zu essen für all diejenigen, die dem deutschen Feind zusetzen. Werden sie jedoch gefangen genommen, sind die Strafen drakonisch. Die Deutschen üben Vergeltung, indem sie Gefangene als Geiseln halten oder sogar hinrichten, was für die Hinterbliebenen – Witwen und Waisen – unendliches Leid  bedeutet. Das griechische Kirchenoberhaupt, Erzbischof Damaskinos, hat Freiwillige mobilisiert, Lebensmittel und Kleidung für eine von ihm gegründete Stiftung zu sammeln und diese dann an die vielen mittellosen Familien zu verteilen. Dieser Akt der Barmherzigkeit muss jedoch im Verborgenen bleiben, da es gesetzlich verboten ist, Angehörige von Hingerichteten zu kontaktieren und ihnen zu helfen.

Paaraufnahme
Stella Reader und Giorgos Zervos ©Archiv Reader

Dienstag, 17. Februar 1942

Ich kann kaum erwarten, dass es 21 Uhr wird. Wenn alle Türen verschlossen sind,  schaltet G. unser heimliches Funkgerät ein, um unzensierte Nachrichten in griechischer Sprache aus London zu empfangen. Heute gab es einen Bericht über die Zusammenstöße in den Hauptkampfgebieten: Nordafrika, Russland und Fernost. Die ganze Welt befindet sich jetzt im Kriegszustand. Amerika ist nach dem Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 gegen Japan in den Kampf gezogen. Aus London kommt dann noch eine Sympathiebekundung für uns in Griechenland und Durchhalteparolen bis zur Befreiung durch die Alliierten.

Freitag, 27. Februar 1942

Gestern begleitete mich Dinah ins Findelhaus, um nach dem Säugling zu schauen. Seit unserem letzten Besuch scheint es dort sehr viel mehr Kinder zu geben – hauptsächlich Mädchen, wie die Schwester dort sagte, „da Jungen wertvoller sind und nicht so schnell aufgegeben werden“. Die Kleine schlief friedlich in einem Kinderbett. Seitdem ich sie dort hingebracht habe, fühle ich mich recht verantwortlich für sie. G. lieferte kürzlich eine Kiste Seife ans Findelhaus, die dort dringend gebraucht wurde. Später gingen Dinah und ich zum Kolonaki-Platz, um dort irgendwo einzukehren. Es war fast unvermeidlich, auf Menschen zu stoßen, die einen Holzkarren mit dem Leichnam eines Verwandten hinter sich herzogen, den sie zur Bestattung brachten. Wir trennten uns und gingen nach Hause. Oben auf dem Treppenabsatz vor der Wohnungstür traf ich einen Jugendlichen. Er lehnte an der Wand und sah schwach und krank aus. Er sagte, er hätte TBC und fing an zu husten. Tasia kam heraus und brachte ihm einen Teller Essen; er setzte sich auf die Treppe und aß ihn leer.

Frau vor antiken Säulen
Am Parthenon ©Archiv Reader

Montag, 23. März 1942

Es ist wieder Fastenzeit, aber der ganze lange Winter war ohnehin nichts anderes. Kein Fasching dieses Jahr. Wir alle tragen die großen Masken des Hungers. Wir selbst sind besser dran als die meisten anderen, da G. die ganze Familie mit dem Nötigsten versorgt. Das Beste ist für meinen kleinen Jungen bestimmt, er sieht wie die personifizierte Gesundheit aus. Ich vermeide es, mit ihm auszugehen; Dreck und Unrat auf den Straßen fangen jetzt, wo es wärmer ist, langsam an zu stinken. G. sagt, wir müssen den Sommer anderswo verbringen. Auf dem Weg zur Ortschaft Maroussi steht ein Haus mit großem Garten zum Verkauf. Wir werden es uns anschauen. Frau Psaros, die Frau unseres Vermieters, hat uns heute angerufen. Sie ist Österreicherin, kann aber auch Griechisch. Sie hat viel über die Miete geredet. Ich glaube, dass sie wegen der Inflation möchte, dass wir einen Teil der Miete mit Seife und Olivenöl begleichen.

[Zwei Jahre später:]

Freitag, 7. April 1944

Ich habe etwas sehr Verstörendes erlebt. Gestern Abend bin ich mit G. nach Athen gefahren, weil er einen Termin beim Zahnarzt hatte. Danach machte ich mich auf den Weg zur Wohnung von G.’s Mutter, um sie zu besuchen. Ich wartete auf G., der mich abholen sollte. Als er endlich kam, war es fast 22 Uhr, Sperrstunde. Das Auto hatte eine Panne und jetzt war es zu spät, um noch nach Hause zu kommen. So waren wir gezwungen, über Nacht zu bleiben, und konnten erst frühmorgens loszufahren. G. war sehr müde und war fast schon eingeschlafen, bis Olga, das Dienstmädchen, die Betten fertig bezogen hatte. Ich rief daheim an, um Bescheid zu geben, dass wir heute nicht mehr kommen würden und blieb dann auf, um mich mit G.’s Mutter und der Flüchtlingsfamilie zu unterhalten. Mitten in der Nacht klingelte es an der Tür. Dann hörte ich Stimmen, aufkommende Aufregung im Flur, also stand ich auf, um zu sehen, was los war. Zwei deutsche SS-Offiziere hatten sich Zugang verschafft und verlangten, den Personalausweis  von G.’s Mutter und Olga zu sehen. Kaum hatten sie die Namen gelesen, sagte der eine von ihnen, wir wären nicht die Leute, nach denen sie suchten, und wandten sich zum Gehen. Nach einer knappen Entschuldigung waren sie weg. Ich war starr vor Angst, denn ich befürchtete, sie seien gekommen, um uns als Geiseln zu nehmen.

Die Sache war noch nicht überstanden. Die zwei Offiziere waren im Hausflur und läuteten an der Tür gegenüber, wo ein älteres Ehepaar lebte. Und dann begann das Drama. Durch das verglaste Gitter an unserer Wohnungstür konnten wir alles verfolgen. Das Paar war in Nachtkleidung, die scharfen Befehle der Deutschen brachten die Frau zum Weinen. Ich schnappte „eine Stunde“ und „Juden“ auf. Sie wurden also als Juden verhaftet und hatten nur eine Stunde Zeit, um einige Sachen zusammenzutragen. Und dann geschah Wundersames. Wir sahen, wie sich durch ein kleines, hochgelegenes Fenster neben der Tür ein Mädchen durch die schmale Öffnung zwängte. Die Deutschen hielten sich in der Wohnung auf und warteten auf das Paar –  jeden Moment hätten sie gehen können und dann das Mädchen bei der Flucht erwischt. Die Kleine steckte fest. Mit einer letzten Anstrengung gelang es ihr, sich zu befreien und auf den Hausflurboden runterzuspringen. Dann verschwand sie im dunklen Treppenhaus und hat sich wohl versteckt, bis die Luft rein war. Vor lauter Anspannung hatte ich den Atem angehalten und atmete danach erleichtert auf. Wir sahen, wie die Eltern mit ihren Habseligkeiten verstört die Wohnung verließen. Die Deutschen brachten sie zum Militärfahrzeug, das draußen wartete; höchstwahrscheinlich waren sie auf dem Weg zum jüdischen Konzentrationslager Chaidari im Athener Westen. Von der Tochter gab es keine Spur; sie muss über die Flachdächer der umliegenden Häuser entkommen sein – wenigstens sie war davongekommen! Nach diesem bestürzenden Ereignis war ich zu erschüttert und aufgewühlt, um einschlafen zu können. G. hatte das Ganze verschlafen – besser so! Auf dem Heimweg sagte mir G. heute Morgen, dass die Deutschen den Verkehr mit Privatfahrzeugen ab dem kommenden Montag verboten hätten, um den Verkauf von Benzin auf dem Schwarzmarkt zu unterbinden. Einige Autobesitzer stellten ihre Autos mittels einer komplizierten Konstruktion am Fahrzeugheck auf Gasantrieb um.

Mann vor Autor
Giorgos Zervos mit einem Cabrio ©Archiv Reader

Dienstag, 11. April 1944

Wir haben ein neues Kindermädchen. Sie heißt Rena, ist 25 Jahre alt und sieht – dunkel und untersetzt – auf eine angenehme Art typisch griechisch aus. Sie stammt aus Syros, einer Insel der Kykladen, und ist – anders als die vorigen Kindermädchen – keine Analphabetin.

So wird sie Kostas vorlesen und ihn beruhigen können. Seit benzinbetriebene Autos nicht mehr fahren dürfen, hat G. einen kuriosen Weg gefunden, um nach Athen zu kommen. Er überquert mit dem Auto die Hauptstraße unserem Haus gegenüber, fährt durch die Felder am Dorf Kalogreza vorbei und erreicht schließlich Terma Patissia – die Endstation der Athener Straßenbahn. Dort parkt er das Auto in einer unauffälligen Seitenstraße und fährt mit der Tram nach Athen. Das dauert zwar viel länger und er geht dabei ein großes Risiko ein, aber es ist trotzdem besser, als an unserer Haltestelle meist vergeblich auf den Bus zu warten.

Donnerstag, 27. April 1944

Nach dem Rücktritt des Regierungschefs der griechischen Exilregierung besagen die aktuellen Nachrichten aus Ägypten, dass der ehemalige Politiker George Papandreou, der erst kürzlich aus Griechenland fliehen konnte, neuer Premierminister geworden ist. Hier vor Ort kommt es wiederholt zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Widerstandsgruppen; die Deutschen spielen sie gegeneinander aus. Vor etwas mehr als einer Woche wurde der Anführer der EKKA – einer der größten Widerstandsgruppen –, Oberst Dimitrios Psarros, zusammen mit den meisten Offizieren seines Regiments von den rivalisierenden ELAS-Partisanen getötet.

Familie im Auto
Stella Reader Zervos mit ihren drei Kindern ©Archiv Reader

Mittwoch, 3. Mai 1944

Ein weiteres Unheil – 200 Geiseln wurden in Kaisariani von den Deutschen hingerichtet.  Aufmunternder ist da die Nachricht, dass ein deutscher General von zwei britischen Offizieren auf Kreta entführt und nach Ägypten gebracht wurde. Einzelheiten dazu gibt es noch nicht.

Freitag, 19. Mai 1944

Rena hat sich bei uns eingelebt und kommt gut mit der Arbeit klar. Alle zwei Wochen hat sie zwei Tage frei. Dann nimmt sie von der Sidera-Haltestelle den Zug nach Piräus, um dort ihre Schwester zu besuchen. Nach diesen Ausflügen hat sie immer viel zu erzählen. So bekomme ich mit, wie die allgemeine Stimmung unter der Bevölkerung ist. Hauptthema sind die kommunistischen Andartes und was sie vorhaben. Rena ist sehr besorgt, da sie gehört hat, dass die ELAS-Partisanen vorhätten, die Reichen zu töten, weil die mit den Deutschen kollaborierten und gegen die Kommunisten seien. Bei ihrer Machtübernahme seien erst die Dienstmädchen, die ihnen zur Hand gingen, dran und dann die „Afentiká“, also die Dienstherren und ihre Familien. Ich freue mich schon auf kommenden Monat. Nicht weit von hier hat Dinah ein Haus für den Sommer gemietet – im Ort Paradissos, in der Nähe des großen Bauernhofs von Herrn Mimikopoulos.

Frau mit antiken Resten
Auf der Akropolis ©Archiv Reader

Montag, 12. Juni 1944

Strenge Maßnahmen werden gegen den Schwarzmarkthandel durchgesetzt. Ein Exempel wurde an zwei jungen Männern statuiert: Wegen illegalen Olivenölhandels wurden sie  auf dem Syntagma-Platz im Zentrum Athens aufgehängt. G. sah die Szenerie im Vorbeifahren: Gaffer bestaunten die Gehängten. Reine Schikane seitens der Deutschen. In rasender Wut über ihre Rückschläge in den europäischen Kriegsgebieten – insbesondere nach der jüngsten Landung der Alliierten in der Normandie – und wohlwissend, dass sie sich auf dem absteigenden Ast befinden, schlagen sie erbarmungslos um sich. Erst vor wenigen Tagen haben sie ein ganzes Dorf, Distomo in Böotien, ausgelöscht, aus Rache, weil sie in der Nähe einen Kampf gegen die Partisanen verloren hatten. Und das ist noch nicht alles. Wir hörten, dass die Deutschen am vergangenen Karfreitag in der westgriechischen Stadt Agrinion eine Reihe griechischer Patrioten hingerichtet haben.

Text: Stella Reader Zervos, Auszüge mit freundlicher Genehmigung von Dr. Valentin Schneider. Übersetzung aus dem Englischen: A. Tsingas. Fotos: Archiv Reader.

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