Quer durch Andros auf Schusters Rappen

Eine Wanderreise mit Doris Wieler

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Unterwegs mit Doris Wieler auf diablog.eu: Lesen Sie die neueste ausführliche Wanderbeschreibung der Reiseautorin zur Insel Andros, nachdem sie bei uns bereits Karpathos und den E4-Wanderweg auf der Peloponnes vorgestellt hat. Lassen Sie sich für den nächsten Griechenlandurlaub anregen!

Einleitung zum Wandertagebuch

Meine Neugier war geweckt, als ich las, dass die Insel Andros, nach Naxos die zweitgrößte Kykladeninsel, von einem 300 Kilometer langen Wanderwegenetz durchzogen wird. Inklusive der etwa 100 Kilometer langen Andros Route, seit 2015 einer der Leading Quality Trails – Best of Europe. Das bedeutet: an jeder Biegung hilfreiche Markierungen. Die Wege – viele davon historische, gepflasterte – sind in perfektem Zustand. Über die Jahrhunderte hinweg gewachsene Strukturen werden auf diese Weise erhalten oder rekonstruiert. Ins Leben gerufen wurde das Wanderwege-Projekt von einer örtlichen ehrenamtlichen Initiative, die so einen nachhaltigen Tourismus unterstützt.

mann mit rucksack in landschaft

Schon oft waren wir im Mai in Griechenland unterwegs, doch die mannigfaltige Flora hier übertrifft alles bisher Gesehene. Dank eines regenreichen letzten Winters. Staunend stehe ich vor bunten Blumenwiesen, rauschenden Bächen oder Wasserfällen. Und immer wieder können wir an üppig sprudelnden, historischen  Brunnenanlagen unsere Wasserflaschen auffüllen. Vor zwei Jahren, bei unserer Wanderung über die Insel Karpathos, war der Wind das vorherrschende Element. Hier, auf Andros, ist es das Wasser. Der Gemeinde-Webseite entnehme ich, dass nahezu die gesamten Böden der Insel auf kristallinem Schiefer gründen, Ursache für den Wasserreichtum der Insel. Allerdings fällt auch hier nicht immer so viel Regen. In einer Ausgabe der Griechenland-Zeitung vom Sommer 2018 lese ich, dass nach einem regenarmen Winter der Grundwasserspiegel schon mal so bedrohlich sinken kann, dass Sparmaßnahmen erforderlich werden. Für 2019 kaum vorstellbar.

sprudelnder bach mit steinen

Die inseltypischen Trockenmauern, ohne Mörtel geschichtet, sind – wie kann es anders sein – aus Schiefer. Seit 2018 gelten sie als Teil des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Andros ist von variantenreichen, schmuckvollen Stützmauern durchzogen. Sie umzäunen Weideflächen und Felder. Zeigen privaten Besitz an. Schützen vor Wind und Erosion. Begrenzen historische Wegabschnitte. Bieten Schatten. Mal sind die Steine senkrecht, mal waagrecht geschichtet. Ein Markenzeichen sind die regelmäßig dazwischen gestellten hohen Schieferplatten. Das spart beim Bau auf jeden Fall Zeit. Vielleicht aber lässt sich dadurch ein zerstörtes Stück auch leichter reparieren?

steinmauer mit pflanzen

Die manchmal sehr unebenen, gepflasterten Pfade sind anstrengend zu gehen. Könnten die vor vielen Jahren dort verlegten Steine sprechen, sie würden uns sicherlich so manche Geschichte erzählen. Wer ist hier entlang gegangen? Was für Lasten wurden transportiert? Langsam gehen wir Schritt für Schritt. Die Geomorphologie der Insel führt uns bergauf und bergab, teils auf steilen Wegen, über Bergrücken, durch Täler und Schluchten. Dabei lässt sich gebeugten Ganges sinnieren und jedes noch so kleine Blümchen bewundern, das zwischen den Steinen hervorlugt und sich nicht unterkriegen lässt.

wanderweg aus steinplatten

Alles in allem herrscht während unserer vierzehn Tage auf der am nördlichsten gelegenen Kykladeninsel bestes Wanderwetter. Gelegentlich ist es bewölkt. Oft weht ein frischer, kühler Wind. Im nächsten Moment knallt aber auch wieder die Sonne vom Himmel. Mancherorts sind wir dankbar für Schatten spendende Bäume oder Sträucher. Regen bleibt so gut wie komplett aus. Wir kommen durch schöne Orte. Genießen zu unserer großen Freude in allen Lokalen auch traditionelle, gekochte Speisen. Nicht nur Gegrilltes. Besondere Spezialität der Insel ist ein gemischter Salat, bestreut mit Kapern, Brotstückchen, einem lokalen Frischkäse und einem Dressing mit dunklem Balsamico-Essig. Jedes Mal schmeckt er wieder anders, immer köstlich.

salatteller

Wandertagebuch zur Insel Andros vom 6. bis 20. Mai 2019

6. Mai 2019

Von Berlin fliegen wir mittags los. Durch eine Verspätung des Fliegers verlassen wir den Flughafen in Athen erst um 16 Uhr. Treffen dort unsere beiden Freund*innen, mit denen wir schon so manches Wanderabenteuer erlebt haben. Kurz entschlossen nehmen wir ein Taxi. Dank eines flotten Fahrstils erreichen wir gerade noch die 17-Uhr-Fähre in Rafina. Und sind glücklich, nach nur zwei Stunden und 35 Seemeilen um 19 Uhr schon im Hafen von Gavrion einzulaufen.

Gavrion, 6. – 8. Mai 2019

Die ersten zwei Tage bleiben wir in dem liebenswert unaufgeregten Hafenörtchen mit guter Restaurant-Auswahl. Besonders lecker schmeckt es für meinen Gaumen im Páme Vangélis. Diverse Geschäfte mit Lebensmitteln, Spezereien der Insel oder auch eine große Buchhandlung bereichern den Ort. Der Laden Andriakón Pantopolío mit seiner sympathischen Belegschaft hat es mir besonders angetan, mit vielen Bio-Lebensmitteln und einem Schwerpunkt auf regionalen Produkten bzw. solchen, die emissionsfrei per Segelboot von anderen Inseln der Ägäis angeliefert werden. Eine kleine Bewirtung gibt es auch. Wir erstehen für unsere Wegzehrung selbst gebackenes Vollkornbrot und heimischen, nur leicht gesalzenen Frischkäse.

boote im hafen

Direkt dem Hafen gegenüber steigen wir im frisch geweißelten Hotel Galaxy mit seinen blauen Fensterläden ab. Unser Bad entpuppt sich jedoch leider als nicht benutzbar. Im Gespräch mit dem Hotelier stellen wir fest, dass er um den hohen Kalkgehalt des Wassers und die dadurch verursachte gestörte Wasserversorgung in einigen Zimmern weiß. Warum er uns nicht von vornherein in ein Zimmer mit funktionierendem Bad geleitet, bleibt ein Geheimnis. Nichts gegen ein einfaches Zimmer – das schätze ich und bedaure, dass diese immer mehr verschwinden, doch ein gemietetes Duschbad sollte als solches nutzbar sein. Was für eine Enttäuschung, nach einer anstrengenden Wanderung unter der Dusche zu stehen, aus der dann kein Tropfen Wasser kommt. Ebenso ärgerlich eine Toilettenspülung, die nachts stundenlang die Geräusche eines Wasserfalls simuliert. Schade. Denn was gibt es Schöneres, als hier auf dem Balkon zu sitzen und dem geschäftigen Treiben am Hafen zuzusehen, sobald sich eine Fähre tutend ankündigt.

Als wir während unseres Urlaubs später erneut eine Nacht in Gavrion verbringen, wählen wir das Andros Holiday Hotel, welches zwar auch in die Jahre gekommen, doch sehr gepflegt ist. Dort fühlen wir uns als Gäste zudem herzlich willkommen. Für gleiches Geld bekommen wir zu einem großen Zimmer mit Terrasse noch Weitblick über die großzügige Grünanlage samt Pool bis hin zum Meer dazu. Und ein fürstliches Frühstück.

blick auf hafen mit palmen

7. Mai 2019 – Tag 1 – Wanderung Nr. 14 – ca. 13 km

Am Morgen werden wir von zwei weiteren Freund*innen aus Hannover freudig überrascht. Nun also zu sechst, lassen wir uns in zwei Taxis zu unserer Einstiegswanderung nach Agia Irini bringen. Ein traumhafter Weg führt uns am rauschenden Bach an Ruinen von gut zehn Wassermühlen vorbei. Dort wurde das Getreide vermahlen, das auf den noch heute sichtbaren terrassierten Feldern spross. Zwischendurch lassen wir uns am Wasser nieder. Gönnen unseren Füßen ein Bad. Rüsten uns damit für den noch vor uns liegenden Hauptteil der Wanderung bis nach Gavrion.

menschen an bach

Am stärksten erinnere ich noch, dass sich der Himmel zum Ende hin immer mehr schwärzt. Sich unser Schritt mehr und mehr beschleunigt. Kurz vor dem Ziel bricht ein kräftiges Gewitter los, begleitet von einem Platzregen. In unserer Not retten wir uns auf die überdachte Veranda eines Privatanwesens. Die Dame des Hauses wundert sich nicht schlecht, als plötzlich sechs Leute vor ihrer Küche stehen. Sie trägt den „Überfall“ mit Fassung. Wir sprechen mit ihr ein paar Takte über das Unwetter, das dann aber so schnell verschwindet, wie es gekommen war. Nach kurzer Zeit und einem herzlichen Dankeschön an die Dame können wir den letzten Kilometer bis ins Zentrum von Gavrion durch eine Landschaft wandeln, die wie frisch gewaschen wirkt, und die nun klaren, leuchtenden Farben der Natur genießen.

8. Mai 2019 – Tag 2 – Wanderung Nr. 15/16 – ca. 10 km

Am zweiten Wandertag schultern wir unser komplettes Gepäck. Heutiges Ziel ist der Hafenort Batsí, der touristischste Ort der Insel. Schon bald geht es am Agios-Petros-Turm vorbei, dessen Bauzeit in hellenistischer Zeit um das 4. Jh. v. Chr. vermutet wird. Der Sockel könnte auch auf eine noch frühere Errichtung um ca. 1300 v. Chr. in mykenischer Zeit schließen lassen. So stellte ich mir als Kind immer den Turm vor, von dem aus in der Grimmschen Märchensammlung Rapunzel ihr Haar herunterlässt. Im gleichnamigen Ort Agios Petros fallen uns wunderschöne Anwesen mit üppig bestellten Gärten ins Auge. Es muss also Menschen geben, die diese hegen und pflegen. Doch wir treffen niemanden. Möglicherweise ist das einfach der Mittagszeit geschuldet.

steinernes gebaeude mit bogen

Der Weg führt über einen kleinen, runden, baumbestandenen Platz mit Waschhaus bzw. Brunnen. Und einem wahrscheinlich nur noch in der Hauptsaison geöffneten Kafenion. Das Leben in den Bergdörfern des Landesinnern ist oft beschwerlich. Nicht alle Häuser sind mit dem Auto erreichbar. Es gibt wenig Arbeit. Wenn überhaupt, dann ziehen die Jungen in alle Welt und kehren höchstens für die Sommermonate in ihre Heimatdörfer zurück. Zurück blieben die Alten. Der heutige Weg bietet wenig Schatten. Zum Glück wechseln sich Sonne und Wolken und somit schweißtreibende und kühlende Momente ab.

wandergruppe auf wanderweg

Am späten Nachmittag beziehen wir in Batsí hochmoderne Zimmer im größten Hotel am Ort, dem Chryssí Aktí. Der Bau ist keine Schönheit, doch ist der Empfang an der Rezeption so herzlich, dass dies schnell vergessen ist. Auf dem sehr bequemen Bett mache ich ein erholsames Nickerchen, bevor wir abends im etwas erhöht gelegenen Restaurant Ta Delfinia speisen, mit Blick auf die Bucht. Sehr aufmerksam bedient von Gesa, die den Laden zusammen mit ihrem Mann Jannis schon seit vielen Jahren betreibt.

fischerboot in hafen vor ortschaft

9. Mai 2019 – Tag 3 – Wanderung Nr. 11 – ca. 11 km

Auf einer kurvenreichen Straße fahren wir in zwei Taxis bis zum Abzweig von Arní. Wie froh bin ich, als ich aussteigen darf und mir die frische Bergluft um die Nase weht. So ist die leichte Übelkeit schnell wieder verflogen.

wanderer mit strohhut in landschaft

In etwa vier Stunden Gehzeit geht es zurück nach Batsí. Vorbei an leuchtend rot blühenden Mohnwiesen, rauschenden Bächen, Trinkwasser spendenden Quellen, durch üppig grüne Täler mit würdevollen Bäumen. Unsere Mittagspause verbringen wir auf dem stillen Plätzchen vor dem Gemeindebüro in Katákoilos. Hier steht auch das seltene Relikt einer funktionierenden öffentlichen Telefonzelle.

In diesem Urlaub ist unsere bevorzugte Wegzehrung Spanakópita, Spinatblätterteigtaschen. Saftig, nahrhaft, schmackhaft. Fast immer werden uns diese, nebst vielen anderen Leckereien, zum Frühstück serviert. Morgens ist unser Hunger noch nicht besonders groß. So wandern die Teigtaschen meist ins Tagesgepäck.

feldweg mit steinmauer und wanderern

Heute Abend bleibt noch Zeit, ein wenig durch die Gassen von Batsí zu streifen und Spuren der Vergangenheit zu entdecken. In zweiter Reihe hinter der Hafenpromenade stoßen wir auf eine verlassene Häuserzeile samt kleinem Platz. Wir wundern uns über diesen Leerstand so nahe am Hafen. Ich bin froh, dass wir in der Nebensaison hier sind. Einige der dicht an dicht liegenden Lokale der wohlgeformten, runden Hafenbucht von Batsí sind noch geschlossen. Im Sommer dürfte der Geräuschpegel hier ein anderer sein. Die künstliche Raumbeduftung, die in regelmäßigen Abständen aus den überall an den Wänden montierten Apparaten zischt, begleitet uns überallhin und selbst dann noch, als wir nach der zweiten Nacht das Hotel in Batsí verlassen und in Richtung Chora weiterziehen.

10. Mai 2019 – Tag 4 – Wanderweg Nr. 12/2/8 – ca. 17 km

Zwei aus unserer Kleingruppe müssen heute leider schon wieder die Heimreise antreten. So überqueren wir, an unserem vierten Tag auf Schusters Rappen, nur noch zu viert einen der höchsten Punkte der Insel, den nahezu tausend Meter hohen Gipfel des Profítis Ilías. Was für atemberaubende Weitblicke bieten sich uns!

blick über berglandschaft mit meer

In Vourkotí, unserem ersten Zwischenziel, pausieren wir im Schatten der Kirche. Das schon von weitem sichtbare Kafenion scheint geschlossen. Dafür aber gibt es einige Quellen im Ort, um unsere Wasservorräte aufzufüllen. Gestärkt gehen wir die nächste Bergkette an. Eine historische Steinbrücke geleitet uns über einen Bach.

Erschöpft erreichen wir Apíkia und lechzen nach einem Kaffee und der Möglichkeit, unsere Beine ein wenig auszuruhen. All das finden wir in der Hotelanlage Sáriza, benannt nach der direkt gegenüber sprudelnden Quelle. Wir sitzen auf einer großzügigen Terrasse, genießen die Kühle des Schattens, einen wohlschmeckenden Kaffee und frisches Quellwasser. Die nette Unterhaltung mit der Angestellten, zu dieser Saison aus Kreta eingeflogen, lässt uns kurz vergessen, dass wir noch immer ein gutes Stück Weg vor uns haben. Samt einem dritten Bergrücken, der sich uns in den Weg stellt.

wanderer auf steinweg vor dorf

In der wunderschönen Inselhauptstadt, der Chora, angekommen, nehmen wir für eine Nacht Quartier im Hotel Aígli, einem kleinen Boutiquehotel, in welchem ich mit meinem Mann schon einmal vor vielen Jahren logierte, als es noch nicht im jetzigen Glanz erstrahlte. Wir bewohnten damals ein großes Zimmer mit hohen Decken und altem Dielenboden. Um die nun verlorene Patina tut es uns etwas leid. Charmant ist das Haus aber immer noch. Und es wird liebevoll von einem ambitionierten jungen Paar geführt.

straße in ortschaft mit geschäften

Außerdem ist es sehr angenehm, dass unsere müden Beine für ein köstliches Mahl nur noch wenige Meter gehen müssen. Direkt gegenüber, auf der anderen Seite eines ungenutzten Platzes, werden wir im Ta Skalákia zuvorkommend bewirtet. Wir sitzen zwischen vielen Sammlergegenständen wie in einer kleinen Wunderkammer, essen lecker und hören schöne Musik, die dezent im Hintergrund spielt.

eingang eines restaurants

11. Mai 2019 – Tag 5 – Wanderweg Nr. 3 – ca. 10 km

Am nächsten Morgen, nach einem köstlichen Frühstück, tragen uns unsere inzwischen gut trainierten Füße bis zu unserem heutigen Ziel, nach Órmos Korthíou.

Wir schrauben uns zu Beginn schnell in die Höhe. Haben einen tollen Blick zurück auf die Landzunge, auf der sich Chora ins Meer schiebt. Und blicken auf den Hubschrauberlandeplatz. Gut zu wissen, dass für den Notfall ein Krankenhaus auf dem Festland einigermaßen schnell erreicht werden kann. Die Erste-Hilfe-Station der Insel bietet zumindest eine erste Anlaufstelle. Wie bescheiden sie ausgestattet ist, werde ich in den nächsten Tagen, bei einem eigenen Besuch wegen einer sich zum Glück als harmlos entpuppenden Halsentzündung, noch erfahren.

Wir nehmen gerne einen kleinen Umweg durch das Dorf Sinéti. Und lassen es uns nicht nehmen, für einen Kaffee in das dort geöffnete Lokal einzukehren. Frei nach dem Motto: Wir feiern die Feste wie sie fallen. Auch, wenn wir dort erst etwa ein Viertel der Strecke zurückgelegt haben.

Im Anschluss wandern wir durch das wunderschöne Dipotámata-Tal, dessen Hänge von ehemaligen Terrassenfeldern überzogen sind. Wir sind wie berauscht von der unglaublichen Blütenpracht. Wie fast die ganze Zeit auf unserer Inseltour ist es still. Allenfalls hören wir das Summen der Bienen. Oder das Rascheln der Blätter im Wind.

wanderer auf feldweg an steinmauer

Dann eröffnet sich uns auf einmal ein herrlicher Blick aus der Vogelperspektive auf den Ort Órmos Korthíou und das glitzernde Meer. Schon am frühen Nachmittag treffen wir in diesem hübschen kleinen Hafenort ein – mit kleiner Fußgängerzone, gesäumt von ein paar Geschäften des täglichen Lebens. Um diese Zeit ist nicht viel los. Unsere erste Quartiersuche verläuft erfolglos. Also gehen wir erst mal Kaffee trinken. Dann finden wir doch noch riesige Zimmer in den Augustis Suites am südlichen Ende des Ortes und verbringen eine erholsame Nacht in bequemen Betten.

blick auf dorf am meer entlang steinmauer

12. Mai 2019 – Tag 6 – Wanderweg Nr. 5 – ca. 12 km

Und wieder werden wir mit einem reichhaltigen Frühstück versorgt. Beste Grundlage für die anstrengende Tour des heutigen Tages zurück in die Inselhauptstadt. Die Wanderung beginnt ganz harmlos in der Ebene, entlang eines Baches landeinwärts, um sich dann lange und steil nach oben zu winden. Heute knallt zudem so die Sonne, dass meine Füße in den Wanderschuhen heißlaufen und ich mir eine gemeine Blase zuziehe. Wie segensreich ist da ein Blasenpflaster!

wanderer auf strasse zwischen zypressen

Wir passieren zu Beginn ein großes, reich verziertes Taubenhaus. Zuvor kannte ich diese nur von der Nachbarinsel Tinos, die für ihre prachtvollen Exemplare bekannt ist. Doch auch auf Andros sind noch etliche hübsche Türme zu finden. Ursprünglich wurden sie von Adeligen zur Zucht von Brieftauben genutzt. Später dann galten die Tauben als wichtiger Fleischlieferant. Zudem fiel kostbarer Dung an.

taubenhaus weißer turm

Und wieder können wir uns gelegentlich am Quellwasser laben. Für unsere lange Pause finden wir ein sehr schönes Plätzchen unter einer alten Platane, im Schatten des Kirchleins von Exo Vouní.

Die heutige Strecke, die uns vom Meer auf etwa 600 Meter und dann wieder auf Meereshöhe zurückführt, steckt mir am Ende ziemlich in den Knochen. Was freue ich mich, als wir am Busbahnhof der Chóra im Lokal Verde einen stärkenden Kaffee bekommen und äußerst zuvorkommend bedient werden! Und das Ganze bei wunderbarer Aussicht auf den Berg, von dem wir gerade abgestiegen sind.

Nun gilt es noch, eine Bleibe für die nächsten Tage in der Chora zu finden. Wir steuern ein Apartmenthaus in der Nähe an und landen letztendlich – zentrumsnah und ruhig gelegen – in der hübschen, überschaubaren Anlage Anemómiloi. Geführt von der netten Vermieter-Familie Balogiánnis aus Athen. Mit kleinem Pool, Kunstrasen und einem Menschenfreund von Haushund, dessen Lieblingsbeschäftigung es ist, den Gästen als Liebesgaben Steine vor die Füße zu legen.

schlafender hund

13./14.Mai 19 – Tag 7/8 – Pause

Die nächsten beiden Tage muss ich eine Wanderpause einlegen. Eine dicke Erkältung hat mich erwischt. Wie gut, dass wir gerade jetzt in der Chóra weilen. Ich besorge mir Salbei und Meersalz im Amorgíon Andros, einem Geschäft mit griechischen Produkten im Angebot und einer kompetenten und netten Beratung. Ich inhaliere und trinke Tee. Schlafe viel in dem herrlich bequemen Bett unseres Studios. Mein Mann nutzt diese Tage und bannt die Umgebung mit dem Zeichenstift in sein Skizzenbuch.

zeichnung von berglandschaft

Unsere Freunde wandern derweil weiter auf der Andros Route. Wir entdecken bei entspannten Spaziergängen die sehenswerte Altstadt. Mit all ihren Prachtbauten wohlhabender Reeder. Neoklassizismus und Kykladenarchitektur treffen aufeinander. Der Sandstrand östlich der Chora, die Lídhi Bucht, ist um diese Jahreszeit noch wenig frequentiert. Samt der Bretterbude am Ende der Bucht, die als Bar fungiert.

strand mit dorf im hintergrund

In den beiden Museen für Archäologie und Moderne Kunst ist wenig los. Beide wirken auf uns etwas angestaubt. Manch einem der sehenswerten Werke täte eine aufmerksamere Präsentation und ausführlichere Beschilderung gut. Vom Besuch des Goulandrís-Museum-of-Modern-Art, benannt nach den Gründern, einer Reederfamilie der Insel Andros, ist mir vor allem ein Werk des Bildhauers Giorgos Zongolopoulos im Gedächtnis geblieben. Schwebend, filigran geformte Schirmchen aus Draht. Sozusagen ein Markenzeichen des Künstlers, der 2004 mit 103 Jahren verstarb.

Ein paar Tage später, am Ende unseres Urlaubs, stoßen wir in Athen nochmal auf den Künstler. Im öffentlichen Bereich der Nationalbliothek im nahe Piräus gelegenen SNFCC (Stavors Niarchos Foundation Cultural Center) wird gerade eine Einzelausstellung von Zongolopoulos präsentiert. Ein wunderbarer, lohnenswerter Besuch. Im Vergleich zum Zentrum von Athen eine von Renzo Piano geplante Oase mit Park, Bibliothek und Theater.

Doch kehren wir zurück auf die Insel Andros: In der Rezeption unserer Unterkunft blättern wir durch einen faszinierenden Bildband über die Interieurs einiger noch erhaltener neoklassizistischer Villen der Insel. Was für prachtvolle Dekors und Möbel! Wir bekommen sofort große Lust, einen dieser Paläste von innen zu sehen und fragen unsere Vermieter Balogiánnis, ob es eine Möglichkeit gibt. Offiziell leider nein. Sie versuchen für uns, privat eine Besichtigung möglich zu machen. Doch das ist dann doch zu kurzfristig. Ein unbedingtes Muss beim nächsten Mal.

15. Mai 2019 – Tag 9 – Wanderweg Nr. 1 – ca. 7 km

Noch nicht ganz fit, wage ich am kommenden Tag eine kürzere Wanderung von circa 7 Kilometern ohne anstrengende Steigungen. Eine nette Taxifahrerin bringt uns bis kurz hinter Messariá. Dort steigen wir in die Tour ein. Entlang eines Bewässerungskanals wandeln wir durch einen Garten Eden. Knallend roter Klatschmohn. Dichtes Grün aus Büschen und Bäumen. Ich bin selig und freue mich, wieder mitten in der Natur zu sein. Spüre meine Kräfte zurückkehren.

wanderer am blumenweg

Bald schon erreichen wir Ménites. Und dort – mitten im Mischwald – rauscht ein kleiner Wasserfall und es gibt eine Brunnenanlage, bei der das Wasser aus mehreren Löwenköpfen heraussprudelt. Wir sind dort völlig allein und haben die Qual der Wahl, in welchem der beiden geöffneten Gasthäuser wir einen Kaffee trinken.

quellen an steinmauer

Auf dieser Tour erspähen wir auf einer Weide die ersten Minuten im Leben eines frisch geborenen Zickleins, das gerade von seiner Mutter trocken geleckt wird. Wir sind berührt.

Insgesamt ein sehr schöner, entspannter Spaziergang, der uns über Lámira und Ipsiloú wieder zurück nach Chora bringt, vorbei an verlassenen, aber auch bewohnten Siedlungen, Häusern mit angelegten Gärten und wieder an zahlreichen Bächlein und gefassten Quellen.

16. Mai 2019 – Tag 10 – Wanderweg 9/11a/11 – ca. 12 km

Am Tag darauf schultern wir die Rucksäcke und begleiten unsere Freunde zurück zum Hafenort Gavrion. Ein Teil des Gepäcks bleibt in unserer Unterkunft, im Anemómiloi. Wir freuen uns schon jetzt auf morgen Abend, wenn wir nochmals hierher zurückkehren und das Wochenende für weitere Entdeckungen nutzen können. Per Taxi gelangen wir zu unserem heutigen Ausgangspunkt in Ano Pitrofós, bis vor das dortige Oliven-Museum, das leider geschlossen ist.

blick auf berg mit wolke

Die ersten drei Kilometer geht es recht steil bergauf. Den höchsten Punkt erreichen wir heute bei 580 Höhenmetern, am Fuße des Pétalo. Hier gäbe es die Möglichkeit eines Abstechers, hinunter bis fast zur Küste. Hier ruht die antike Stadt Palaeópolis, einst die Hauptstadt der Insel. Ausgrabungen und ein Museum sind dort zu sehen. Angesichts der heutigen Hitze für uns allerdings keine Option. Wir wandern ab dem höchsten Punkt allmählich abwärts, parallel zur Küste, genießen die herrlichen Ausblicke aufs Meer, bis wir am späten Nachmittag Batsí erreichen. Heute freuen wir uns besonders auf ein kühles Getränk in einem Café, bevor wir uns von einem Taxi weiter ins Andros Holiday Hotel nach Gavrion fahren lassen. Dort erwarten uns zwei große Zimmer mit noch größeren Terrassen. Aufs Baden verzichte ich, jedoch kann ich von oben die anderen im großen Pool schwimmen sehen. Auch ein Strand wäre vom Hotelgelände aus in fünf Minuten zu Fuß erreichbar. Unseren letzten gemeinsamen Abend lassen wir im Páme Vagéli ausklingen.

17. Mai 2019 – Tag 11 – Wanderung Nr.15/15 a – ca. 8 km

Herrlich – das gemütliche Frühstück auf der Terrasse unseres Hotels, mit Blick zum Meer. Bis zur Abfahrt der Fähre nach Rafina nachmittags um 16 Uhr bleibt noch genügend Zeit für eine weitere kleine Tour. Das Gepäck können wir im Fährticketbüro deponieren. So genießen wir nochmal variantenreich blühende Blumenwiesen. Kaktusfeigen beflügeln unsere Fantasie. Schopflavendelbüsche säumen den Weg. Mit einem grandiosen Rundblick über die Bucht von Gavrion beschließen wir unsere gemeinsame Wanderzeit und geleiten unsere Freunde zur Fähre.

blühender thymian

Uns beiden bleiben nun noch zwei weitere Tage. Mit dem Bus fahren wir zurück in die Chora. Unser Zimmer im Anemómiloi fühlt sich schon ein bisschen an wie unser Zuhause. Wie seltsam, beim Abendessen im leckeren Fischrestaurant Binelíkia nur noch zu zweit zu sitzen. Wir können nicht wie bisher mehrere Speisen gleichzeitig bestellen und von allem probieren. Wir vermissen die paréa – ein wundervolles griechisches Wort für eine Gesellschaft, in der man sich wohl fühlt.

18. Mai 2019 – Tag 12 – Wanderung Nr. 10/10a/2 – ca. 14 km

Heute unternehmen wir unsere letzte Wanderung, nach einer Taxifahrt bis Káto Ipsiloú. Abgesehen von dem noch einmal abwechslungsreichen Weg bietet auch der heutige Tag nochmal ein paar Besonderheiten. Sehr bald schon stehen wir vor einem neoklassizistischen Palast, Athinaíos Tower, auf den Wanderwegweisern als Zielpunkt angegeben. Verblasste Pracht. Der marode Zustand schmerzt. Dem Anschein nach kümmert sich niemand mehr um das Anwesen. Putz und Stuck bröckeln. Hoch aufragende Kakteen beginnen, das Gebäude einzuspinnen.

altes gebaeude von kakteen ueberwachsen

Gehörnte Kreuzspinnen hängen in ihren Netzen. Eine Hornviper zeigt sich uns in Hab-Acht-Stellung, fühlt sich von uns in ihrem Laubbad gestört und nimmt Reißaus als wir näher kommen. Bei unserem spontanen Abstecher, der uns die alte Siedlung Ano Evrousés verheißt, begegnen wir mehreren – sichtbaren und unsichtbaren – Schlangen. Immer wieder hören wir das Eichenlaub rascheln. Es geht steil nach oben und ist rutschig. Die Siedlung finden wir nicht. Auf weitere Begegnungen mit Schlangen verzichten wir und nehmen lieber einen Umweg in Kauf. Schnellen Schrittes auf der Straße zurück bis zum Ausgangspunkt dieses kleinen Rundwegs. Der glatte Asphaltbelag erlaubt uns, zwischendurch mal nicht auf den Boden achten zu müssen, sondern einfach die Aussicht zu genießen.

Aquarellblock mit Zeichnungen der Lanschaften

Unsere Pause verbringen wir heute am Bach. Baden unsere Füße. Menschen begegnen uns keine. Dafür eine Smaragdeidechse. Und noch nie gesehene, beeindruckende Heuschrecken namens callimenus. Am späten Nachmittag erreichen wir Apíkia. Unsere Fantasie lässt uns mit einem durstlöschenden Frappé (griechische Eiskaffee-Variante) ein weiteres Mal auf der Terrasse des Hotels Sáriza sitzen. Doch es ist geschlossen. Ganz enttäuscht sehen wir uns schon den weiteren Rückweg ohne Kaffeestärkung antreten. Welch Freude, als wir nur wenige Meter weiter an der Hauptstraße die geöffnete Terrasse des Lokals Tou Parianoú entdecken!

gläser mit eiskaffee

Nach einer kurzen Pause sind unsere Energiespeicher zumindest soweit aufgefüllt, dass wir uns für die restlichen fünf Kilometer bis nach Chora weiterhin Neugier für die spannenden Dinge am Wegesrand bewahren. Zum Beispiel eine gigantisch große Mühlenruine. Der Fábrika von Steniés. Kaum vorstellbar, was hier mal los gewesen sein muss. Ich lese, dass die Fabrik von 1864 bis 1923 als reine Wassermühle betrieben wurde, die größte des ganzen Balkans. Sie konnte bis zu 36 Tonnen Getreide am Tag verarbeiten. 1936 kam es allerdings zur Stilllegung. Heute fristet das Anwesen ein trostloses Dasein. Vielleicht gibt es Ideen, dieses Areal museal aufzubereiten? Ich stelle mir ein Dokumentationszentrum vor, das die frühere Produktion veranschaulicht. Es könnte ein touristisches Highlight sein.

muehlrad einer wassermuehle

Direkt im Anschluss fällt uns eine „historisch“ aussehende, aber vermutlich jüngst neu errichtete, meterlange hohe Mauer auf. Was verbirgt sich dahinter? Am Ende der Mauer stehen wir vor einem verschlossenen Tor mit der Aufschrift Agios Ioannis o Pródromos. Ein Kloster? Auf der Satelliten-Ansicht von Google Maps erkenne ich auf dem Gelände unter anderem einen Tennis-, einen Basketballplatz und einen Pool.

Nach dem letzten kleinen Aufstieg erreichen wir die Kapelle Agia Triada. Nun liegt die Chora in warmes Abendlicht getaucht vor uns. Nebst der zwei runden, weißen Türme, die zum Stromversorgungsunternehmen der Insel gehören. Und die man weithin erkennen kann. Nach neun Stunden erreichen wir erschöpft und selig ob all dem Erlebten und Gesehenen unsere gemütliche „Stube“. Es kostet uns ein wenig Überwindung, nach dem Duschen noch mal loszugehen. Aber der Appetit ist mächtig und treibt uns an.

19. Mai 2019 – Tag 13 – Chora

Unseren letzten Tag auf Ándros widmen wir nochmal Chora. Die Entdeckung des Tages ist heute der alte Friedhof, nicht weit von unserer Unterkunft entfernt. Was für aufwändig gestaltete Gräber! Kleine antikisierende Tempel aus Marmor für die Reederfamilien mit zahlreichen Schiffsreliefs.

friedhof mit weissen grabsteinen

20. Mai 2019 – Tag 14 – Rückreise nach Athen

Der Abschied fällt uns nicht leicht. Nach sieben Tagen in Chora fühlen wir uns schon fast ein bisschen dazugehörig. Auf der Straße werden wir gegrüßt. Und gefragt, wie es uns geht.

Dem Haushund schenken wir beim Frühstück noch ein paar extra Streicheleinheiten, die er sichtlich genießt. Dann schultern wir unser gesamtes Bündel und beschließen unsere Zeit hier mit einem letzten Kaffee und genießen noch einmal die großartige Aussicht. Im öffentlichen Kleinbus geht es später nach Gavrion. Dort bleibt uns immer noch Zeit für einen Salat bei Páme Vagéli und ein Macaron zum Nachtisch, eine Spezialität des Hauses, frisch gebacken von der aus Frankreich stammenden Frau von Vagélis.

Um 16 Uhr legt die Fähre ab. Während die Insel immer mehr im Dunst der Ägäis verschwindet, verdrücke ich ein paar Abschiedstränen. Ein wundervoller Urlaub geht zu Ende…

Text und Fotos: Doris Wieler. Redaktion: Michaela Prinzinger. Die ganze Fotostrecke Andros finden sie hier:
https://weitblickreisen.jalbum.net/2019_Andros_Wandern/. Die Website der Autorin: www.weitblickreisen.de.

Weitere ausführliche Wandertouren mit Doris Wieler auf diablog.eu: Balsam für die Sinne zum E4-Wanderweg auf der Peleponnes und Karpathos erwandern. Viele Wanderstrecken finden Sie auf www.androsroutes.gr.

 

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2 Gedanken zu „Quer durch Andros auf Schusters Rappen“

  1. Moin und Kalimera, habe schon etliche Kykladen Inseln besucht, Andros die Insel der Kapitäne und Reeder fand ich bis jetzt mit seiner kargen Landschaft eher uninteressant. Dazu beigesteuert hat wohl auch das Buch „Die Frauen von Andros“ von Ioanna Karystiani, was ich sehr zäh fand.

    Nach dem tollen Artikel/Wandertagebuch muss ich meine eher ablehnende Meinung über die Kykladeninsel Andros wohl korrigieren.

    Die wunderschönen Trockenstein- und Terrassenmauern mit den Schieferplatten („Xirolithies“) waren mir bis jetzt nicht bekannt.

    Das Projekt „Andros Route“, die Wanderstrecke auf den alten Verbindungswegen der Insel, oft auf steingepflasterten Wegen (Kalderimi) und zwischen Terrassenmauern in einer grünen Landschaft sind ein Traum, für die Augen und Sinne. Eine wundervolle Kulturlandschaft.

    Ta Leme, kv

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  2. Hallo,
    den Wanderbericht finde ich ebenso schön, wie die herrlichen, vielfältigen und sonnendurchfluteten Landschaften Griechenlands.

    Aber habt ihr auch einmal daran gedacht, was für Konzequenzen es für den Klimawandel hat, wenn abermillionen Menschen in Flugzeugen aufbrechen ? …was für Folgen es für die Natur und die Einheimischen hat, wenn in diesen wasserarmen Regionen unzählige Hotels und Pools mit dem kostbaren Wasser versorgt werden ? …wie aus ehem. bezaubernden Orten Hotelburgen werden, deren Betreiber auf Gedeih und Verderb auf den Tourismius angewiesen sind ?

    Zerstören wir nicht all diese wunderschönen Orte und Kulturen, indem wir sie begierig aufsuchen und letztlich konsumieren ?

    Das Leben ist auch schön, wenn wir uns mit dem begnügen, was wir haben und es vor Ort gestalten, erwandern und genießen ! …und wenn wir all die anderen wunderschönen Regionen der Erde lieben und verschonen können.

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